Inhalt:
Überblick über die "Dokumenta" 55 - 92
Verwendung im Unterricht: Bedingt für Oberstufe geeignet.
Die Texte sind für Schüler schwer verständlich, da sie
der gängigen "Katalogsprache", d. h. viel Fachvokabular in langen
Sätzen, folgen.
Insgesamt ein zwar einigermaßen guter und informativer Überblick,
der jedoch nur dem bereits Kundigen zur Informationsvertiefung nützt.
Schüler dürften eher überfordert sein.
Im Detail, z. B. zu Werk und Biografie der einzelnen Künstler,
muß weiteres Infomaterial herangezogen werden. "Dokumenta-Atmosphäre"
wird nicht so richtig vermittelt.
Bedienung: Gute Bedienung durch Clickleiste und Navigationskreuz unten rechts. Schneller Wechsel ins Hauptmenü bzw. einzelne Bereiche sind über "Vor" und "Zurück" auch ohne Wechsel ins Hauptmenü manövrierbar.
Bilder sind nicht zu vergrößern oder gesondert zu betrachten.
Ein Kopieren von Texten zur Verwendung im Unterricht ist nicht möglich.
Gestaltung: Die einzelnen Navigationsfelder sind durch "Overdesign" jedoch etwas unübersichtlich und müssen durch herumfahren mit der Maus entdeckt werden.
Unangenehm langer Abspann beim Beenden.
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CD-ROM Beurteilung von Tim Proetel
zweite Beurteilung (Juli 2000)
Verlag: CIS GmbH, Würzburg
documenta 1-9
PC und Mac, ISBN 389322934
DM 103,20
Diese CDRom bietet einen Blick über Werke, Künstler, Ausstellungsmacher,
Pressestimmen und Gebäude der Dokumenta - Ausstellungen I bis IX.
Man kann sich sowohl auf deutsch als auch auf englisch in der CD bewegen.
Zunächst erscheinen die Plakate aller neun Dokumentas, von dort
kommt man durch Anklicken weiter. Außerdem erscheinen die Fenster
„Künstlerindex“, „Archiv“ und „Stadtpläne“.
Nur ein ausgewählter Teil der Künstler ist mit Abbildungen vertreten.
Über den „Künstlerindex“ gelangt man zunächst zu biografischen
Daten, und wenn vorhanden, weiter zu den entsprechenden Kunstwerken.
Von diesen gibt es ein, manchmal mehrere Fotos, die über Links miteinander
verknüpft sind. Räumliche, begehbare Arbeiten werden so häufig
in zwei Ansichten gezeigt.
Klickt man eins der Plakate im Anfang an, erscheint ein Überblick
mit kleinen Fotos von Werken, die auf der CD besucht werden können.
Fährt man mit der Maus darüber, erscheint unten der Name des
Künstlers, Titel und Entstehungsdatum der Arbeit. Allerdings sind
die Fotos ziemlich klein und leider unübersichtlich angeordnet. Aber
von hier gelangt man sofort zu dem entsprechenden Werk.
Bei Installationen reicht die Qualität der Bilder aus,
bei Bildwerken ist sie dürftig. Das betrifft nicht nur Malerei
– Farben sind verfälscht, die Oberflächenbeschaffenheit kaum
zu erahnen, Ausschnittsvergrößerungen selten möglich –
sondern auch die Fotografie: Die Wiedergabe von Jeff Walls „Storyteller“
etwa ist so diffus, dass es jemandem, der das Bild nicht kennt, nicht möglich
ist, irgendetwas damit anzufangen. Zur Präsentation vor einer Klasse
wäre dieses Bild also ungeeignet, während Installationen besser
vorgeführt werden könnten. In manchen Abbildungen führen
die Links zu benachbarten Arbeiten, vor allem dort, wo die Beziehung zur
Umgebung eine wichtige Rolle spielt, also etwa bei Arbeiten im Außenraum.
Dies kann ganz gut die Ausstellungssituation vermitteln.
Jedes Werk enthält eine kurze schriftliche Beschreibung,
die recht verständlich Sinn und Wirken der Arbeit umreißt. Teilweise
stammen die Texte von den Künstlern selbst, teils sind sie aus Zeitungen,
Katalogen oder von Redakteuren der CD. Mir erscheinen die Texte manchmal
anschaulicher als die Abbildungen, für eine eingehendere Beschäftigung
sind allerdings auch sie zu knapp.
Ein paar wenige Videoarbeiten können abgespielt werden,
zum Beispiel Stan Douglas „Monodramas“ (d9). Meist muss man sich mit Videostills
begnügen.
Zu jeder Dokumenta lassen sich eine Handvoll internationaler Pressestimmen
abrufen, kritische, manchmal drastische Kommentare stehen in ausgewogenem
Verhältnis zu positiven. Auch diese Texte sind, gemessen an den ausführlichen
Besprechungen in den großen Zeitungen, stark gekürzt. Aber sie
vermitteln vielleicht am deutlichsten den Geist der jeweiligen Zeit. Alle
Texte können ausgedruckt werden.
Fazit:
Also, ein Schlendern durch die Schauen ist ganz nett, zum Festbeißen
an Wichtigem oder Spannendem fehlt es an technischer Qualität oder
inhaltlicher Ausführlichkeit. An die Reproduktionen, das Layout
und den Charme der Kataloge reicht die CD sicher nicht, eben auch weil
diese stets völlig verschieden aufgemacht waren, während jene
alle Ausstellungen im immer gleichen Muster präsentiert.