CD-ROM Beurteilung von Markus Jaursch             erste Beurteilung
Verlag: CIS GmbH, Würzburg
documenta 1-9
PC und Mac, ISBN 389322934         DM 103,20
 

Inhalt:
Überblick über die "Dokumenta" 55 - 92

Verwendung im Unterricht: Bedingt für Oberstufe geeignet.

Die Texte sind für Schüler schwer verständlich, da sie der gängigen "Katalogsprache", d. h. viel Fachvokabular in langen Sätzen, folgen.
Insgesamt ein zwar einigermaßen guter und informativer Überblick, der jedoch nur dem bereits Kundigen zur Informationsvertiefung nützt. Schüler dürften eher überfordert sein.
Im Detail, z. B. zu Werk und Biografie der einzelnen Künstler, muß weiteres Infomaterial herangezogen werden. "Dokumenta-Atmosphäre" wird nicht so richtig vermittelt.

Bedienung: Gute Bedienung durch Clickleiste und Navigationskreuz unten rechts. Schneller Wechsel ins Hauptmenü bzw. einzelne Bereiche sind über "Vor" und "Zurück" auch ohne Wechsel ins Hauptmenü manövrierbar.

Bilder sind nicht zu vergrößern oder gesondert zu betrachten.
Ein Kopieren von Texten zur Verwendung im Unterricht ist nicht möglich.

Gestaltung: Die einzelnen Navigationsfelder sind durch "Overdesign" jedoch etwas unübersichtlich und müssen durch herumfahren mit der Maus entdeckt werden.

Unangenehm langer Abspann beim Beenden.

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CD-ROM Beurteilung von Tim Proetel                     zweite Beurteilung (Juli 2000)
Verlag: CIS GmbH, Würzburg
documenta 1-9
PC und Mac, ISBN 389322934         DM 103,20
 

Diese CDRom bietet einen Blick über Werke, Künstler, Ausstellungsmacher, Pressestimmen und Gebäude der Dokumenta - Ausstellungen I bis IX. Man kann sich sowohl auf deutsch als auch auf englisch in der CD bewegen.
Zunächst erscheinen die Plakate aller neun Dokumentas, von dort kommt man durch Anklicken weiter. Außerdem erscheinen die Fenster „Künstlerindex“, „Archiv“ und „Stadtpläne“. Nur ein ausgewählter Teil der Künstler ist mit Abbildungen vertreten. Über den „Künstlerindex“ gelangt man zunächst zu biografischen Daten, und wenn vorhanden, weiter zu den entsprechenden Kunstwerken. Von diesen gibt es ein, manchmal mehrere Fotos, die über Links miteinander verknüpft sind. Räumliche, begehbare Arbeiten werden so häufig in zwei Ansichten gezeigt.
Klickt man eins der Plakate im Anfang an, erscheint ein Überblick mit kleinen Fotos von Werken, die auf der CD besucht werden können. Fährt man mit der Maus darüber, erscheint unten der Name des Künstlers, Titel und Entstehungsdatum der Arbeit. Allerdings sind die Fotos ziemlich klein und leider unübersichtlich angeordnet. Aber von hier gelangt man sofort zu dem entsprechenden Werk.
Bei Installationen reicht die Qualität der Bilder aus, bei Bildwerken ist sie dürftig. Das betrifft nicht nur Malerei – Farben sind verfälscht, die Oberflächenbeschaffenheit kaum zu erahnen, Ausschnittsvergrößerungen selten möglich – sondern auch die Fotografie: Die Wiedergabe von Jeff Walls „Storyteller“ etwa ist so diffus, dass es jemandem, der das Bild nicht kennt, nicht möglich ist, irgendetwas damit anzufangen. Zur Präsentation vor einer Klasse wäre dieses Bild also ungeeignet, während Installationen besser vorgeführt werden könnten. In manchen Abbildungen führen die Links zu benachbarten Arbeiten, vor allem dort, wo die Beziehung zur Umgebung eine wichtige Rolle spielt, also etwa bei Arbeiten im Außenraum. Dies kann ganz gut die Ausstellungssituation vermitteln.
Jedes Werk enthält eine kurze schriftliche Beschreibung, die recht verständlich Sinn und Wirken der Arbeit umreißt. Teilweise stammen die Texte von den Künstlern selbst, teils sind sie aus Zeitungen, Katalogen oder von Redakteuren der CD. Mir erscheinen die Texte manchmal anschaulicher als die Abbildungen, für eine eingehendere Beschäftigung sind allerdings auch sie zu knapp.
Ein paar wenige Videoarbeiten können abgespielt werden, zum Beispiel Stan Douglas „Monodramas“ (d9). Meist muss man sich mit Videostills begnügen.
Zu jeder Dokumenta lassen sich eine Handvoll internationaler Pressestimmen abrufen, kritische, manchmal drastische Kommentare stehen in ausgewogenem Verhältnis zu positiven. Auch diese Texte sind, gemessen an den ausführlichen Besprechungen in den großen Zeitungen, stark gekürzt. Aber sie vermitteln vielleicht am deutlichsten den Geist der jeweiligen Zeit. Alle Texte können ausgedruckt werden.
Fazit:
Also, ein Schlendern durch die Schauen ist ganz nett, zum Festbeißen an Wichtigem oder Spannendem fehlt es an technischer Qualität oder inhaltlicher Ausführlichkeit. An die Reproduktionen, das Layout und den Charme der Kataloge reicht die CD sicher nicht, eben auch weil diese stets völlig verschieden aufgemacht waren, während jene alle Ausstellungen im immer gleichen Muster präsentiert.