Mit „Kindlers Malereilexikon“ liegt eine CD-ROM der „Digitalen Bibliothek“
vor, die im Moment insgesamt 27 Titel vor allem im Bereich Literatur anbietet.
(Bei dem Gesamtvorhaben der Digitalen Bibliothek handelt es sich um die
elektronische Aufbereitung von Lexika, die meist schon seit einiger Zeit
verramscht werden und nun platzsparend und - billiger - in das häusliche
Arbeitszimmer wandern.)
Die zugrunde liegende Buchausgabe entstand zwischen 1964 und 1971 und
gibt einen Überblick über die Geschichte der Malerei bis in die
frühen 60er Jahre des 20. Jahrhunderts. Den Hauptteil bildet ein Künstlerlexikon
zu mehr als 1.000 Malern (Biographien und Charakterisierung des Werks anhand
von Bildbeispielen). Dazu kommt ein Sachwörterbuch, das in ca. 1.000
Artikeln Fragen der Kunstgeschichte behandelt.
Das »Kindler Malereilexikon« wurde für die elektronische
Ausgabe mit neuen, zusätzlichen Bildern ergänzt. Es enthält
rund 5.000 größtenteils farbige Abbildungen. Eine Aktualisierung
der Texte über den Bestand der gedruckten Fassung wäre wünschenswert
gewesen, war aber wohl nicht leistbar.
Angenehm und sehr komfortabel ist es, mit den Texten und Bildern zu arbeiten. Hier werden alle Standards, die Datenbanken bieten, erfüllt. Die Nutzeroberfläche ist entsprechend nüchtern und karg – ohne jeden didaktischen Schnickschnack oder multimedialen Firlefanz. Gefundene Textstellen können farbig markiert werden und mit abgespeichert werden. Es besteht auch die Möglichkeit, persönliche Anmerkungen direkt im Programm zu notieren und – jedoch nicht mit einer festen Verbindung zu bestimmten Stellen – zu speichern. Bilder werden optimiert bildschirmfüllend dargestellt oder automatisiert in das eigene Bildbearbeitungsprogramm übertragen. Man kann alle Bilder absuchen – wobei die Suchfunktion nur die Texte der Untertitel, keine wirkliche Verschlagwortung durchkämmt. Die Ergebnisse fallen deshalb sehr unterschiedlich aus. Das Stichwort „Akt“ liefert z.B. gerade mal 3 Beispiele, obwohl natürlich viel mehr Abbildungen zum Thema vorhanden sind. Die anderen Bilder hatten leider diesen Begriff nicht im Titel. Bei Eingabe von „Badende“ gibt es dafür dann immerhin 10 Bilder.
Welcher Einsatz ist für den Kunsterzieher vorstellbar?