10.000
Meisterwerke der Malerei auf CD-ROM
Wie das Vorgängermodell
"5555 Meisterwerke" kommt das Paket mit 11 CDs im Paket an. Diesem Paket
liegt auch ein Katalog bei, der die vollständige Sammlung in Briefmarkengröße,
alphabetisch nach den Autoren sortiert, wiedergibt. Das ist schon mal sehr
hilfreich für die Suche, denn alphabetisch nach Autorennamen sind
die Bilder auch auf den CDs sortiert. Wer sich also eine "Sammlung Stillleben"
mit Bildern mehrerer Autoren in der besten Auflösung zusammenstellen
wollte, der müsste dazu wie ein Diskjockey zahlreiche CDs nacheinander
einlegen - ein nicht ganz erfreuliches Unterfangen. Wer sich allerdings
nur einen Überblick verschaffen will, was zum Thema Stillleben in
der Sammlung vorhanden ist, der kommt auch ohne Scheibenwechsel mit der
ersten CD zurecht, auf der die "Thumbs" und die "Smalls" vollständig
enthalten sind. Allein die großen Bilder, "Huge", sind auf die CDs
1-10 verteilt.
Jedes Bild ist beschrieben
nach dem deutschen Bildtitel, dem Entstehungsjahr, der Maltechnik, den
Bildmaßen, seinem heutigen Standort, der Einordnung in eine Gattung,
einer regionalen Einordnung und einer stilistischen Einordnung. Und nach
diesen Klassifizierungen kann man auch in der Datenbank suchen. Schon für
das Vorgängermodell hat der Verlag Directmedia einen eigenen Browser
entwickelt, den "Yorck-Browser", der nun in einer überarbeiteten Version
vorliegt. Zusätzlich zu diesem recht praktischen Suchsystem
durch die Sammlung wurde das ganze Paket auch an die Standardsoftware der
Digitalen Bibliothek angepasst, die ich allerdings für meinen Gebrauch
nicht installiert habe. Mir lag daran, die komplette Sammlung von den thumbs
bis zu den huges ohne Einlegen einer CD auf Festplatte zur Verfügung
zu haben, wie ich das bereits im KUSEM unter dem Titel "Bildertankstelle"
(http://kusem.de/cd/dimedia7.htm)
beschrieben habe. Leider musste ich feststellen, dass das mit der ausgelieferten
Software nicht funktioniert. Eine Rücksprache mit dem Hersteller hat
dort nach einigem Hin und Her zu dem Eingeständnis geführt, dass
da in der Programmierung etwas nicht ganz in Ordnung war. Ich bekam allerdings
innerhalb kürzester Zeit vom Verlag ein Update zugeschickt, mit dessen
Hilfe ich meine Bildertankstelle zum Laufen bringen konnte. Der Browser
sucht in einer .ini-Datei nach dem Laufwerk, auf dem die drei Sorten von
Bildern untergebracht sind. Nach Modifikation der .ini-Datei hat er sie
dann auch gefunden.
Die Zahl der Bilder
ist gigantisch, alle für den Kunstunterricht wesentlichen Autoren
sind mit einer guten Auswahl von Werken vertreten. Zwei Einschränkungen
müssen erwähnt werden: Die Autorenrechte beschränken die
Sammlung auf solche Künstler, die seit mehr als siebzig Jahren verstorben
sind, und die Scans wurden nach Drucken gemacht, was in einigen Fällen
die Qualität sowohl farblich als auch in der Schärfe deutlich
beeinträchtigt.
Für den Preis
von DM 99.- erhält man allerdings eine Sammlung, die im Umfang jeder
Diathek das Wasser abgräbt.
Bei meinem Gespräch
mit einem Vertreter des Verlags habe ich die Frage angeschnitten, warum
die Sammlung nicht auf DVD publiziert würde. Für den Fall einer
regeren Nachfrage hat er diese Entscheidung in Aussicht gestellt.
Auch wenn unter den 10 000 Bildern eine ganze Anzahl wegen ihrer schlechten Qualität den Ansprüchen des Kunstunterrichts nicht genügen kann, so halte ich die Sammlung als solche für einen echten Gewinn zu einem unschlagbaren Preis.
Januar 2002
Uli Schuster