CD ROM "Archiv des deutschen Alltagsdesigns"
Warenkunden des 20. Jahrhunderts, Herausgegeben von Hasso Bräuer, Directmedia, Berlin 2002
Verschiedentlich hatte man im Laufe des
20. Jahrhunderts versucht, durch die Förderung vorbildhafter Produktgestaltung
geschmackserziehend auf Hersteller und Verbraucher einzuwirken. Es wurden
z.B. Warenkunden und Warenbücher veröffentlicht, die Haushalts-
und Einrichtungsgegenstände zeigen. Sie spiegeln ein ethisch und ästhetisch
motiviertes Qualitätsverständnis von Experten.
Das erste »Deutsche Warenbuch«,
initiiert vom Dürerbund und dem Deutschen Werkbund, erschien im Jahre
1915. Den nächsten großangelegten Versuch unternahm 1939 eine
kleine Expertenriege mit der im Auftrag des evangelischen »Kunst-Dienstes«.
Ab 1955 bis ca. 1960 erschien »Deutsche Warenkunde« des Rats
für Formgebung als auch ihr ostdeutsches Pendant »Form und Dekor«.
Die CD-ROM-Edition umfasst vier Bereiche: den Bereich der »Faksimile-Editionen«, die beiden Textbereiche »Aufsätze und Dokumente« und »Vorworte und Erläuterungen« sowie den »Datenbank«-Bereich. 4000 Fotografien sind hier archviert. Beeindruckend in Qualität und Umfang ist der Faksimileabschnitt der CD.
In Abschnitt 'Aufsätze und Dokumente' sind zu finden:
Zum Thema „Deutsches Warenbuch“ (1915)
1. Von Heide Rezepa-Zabel,
Berlin, Mobilmachung im Kunstgewerbe
2. Rezension, Das »Deutsche
Warenbuch«, von Ferdinand Avenarius (»Kunstwart«), (1915)
3. Rezension (Bruno Rauecker),
Der soziale Gedanke des »Deutschen Warenbuches«. Herausgegeben
von der Dürerbund -Werkbund -Genossenschaft in Hellerau.
Zum »Warenbuch für den neuen
Wohnbedarf«, (1933)
1. Von Hasso Bräuer
, Das Warenbuch für den neuen Wohnbedarf, München
Zur »Deutschen Warenkunde«,
(1939-1942)
1. Von Magdalena Droste,
Deutsche Warenkunde, Berlin
2. Werkstattbericht Nr.
15 des Kunst-Dienstes, Berlin: Ulrich Riemerschmidt Verlag, 1941.
3. Rezension, (Will Grohmann),
Deutsche Warenkunde. Handwerkskunst im Bild
4. »Deutsche Warenkunde«,
Auszug aus der Rede des Präsidenten
der Reichskammer der
bildenden Künste, Akademieprofessor Adolf Ziegler, am 1. März
1939 anläßlich des Empfanges in Schloß Schönhausen
5. Geschmacksbildung im
Lager, Einführung in die »Deutsche Warenkunde« für
die Führerinnen des Reichsarbeitsdienstes der weiblichen Jugend
Zu Wilhelm Wagenfelds Vorschlag für
ein Warenbuch, (1949)
1. Von Beate Manske , Wilhelm
Wagenfeld und sein Vorschlag für ein deutsches Warenbuch
2. Vorschlag für ein
deutsches Warenbuch
3. Literatur-Angaben
4. Dr. Ernst Jentsch, Berlin,
Bericht über meine Dienstreise nach Köln vom 21. bis 27.6.1949
zur Teilnahme an der dortigen Werkbundtagung und zum Studium der Werkbund-Ausstellung
»Neues Wohnen«
5. Vorschlag für einen
gedruckten Brief an die Herstellerfirmen, der denselben mit dem Fragebogen
von den Sach- und Landesbearbeitern oder vom Institut für Bauwesen
direkt zugestellt werden soll.
6. Vorschlag für Mitarbeiterausweis
der Herren, die als Sach- und Landesbearbeiter für das vom Institut
für Bauwesen geplante Warenbuch tätig sein wollen.
7. Erfassungsbogen
Zur »Deutschen Warenkunde«,
(1955-1961)
1. Von Hasso Bräuer,
München, Die neue »Deutsche Warenkunde«
2. Aus dem Bericht des Rats
für Formgebung für das Jahr 1956
3. Aus dem Bericht des Rats
für Formgebung für das Jahr 1958
4. Aus dem Bericht des Rats
für Formgebung für das Jahr 1961
Zu »Form und Dekor«, (1955-1961)
1. Von Hein Köster,
Form und Dekor - ein Dokument der ostdeutschen Produktkultur, Sammlung
Industrielle Gestaltung, Berlin
Dem Thema Industriedesign müsste im Kunstunterricht entscheidend mehr Zeit zur Verfügung gestellt werden. Auf dieser CD ist das wichtigste Material zu finden, das der Kunstlehrer zur Veranschaulichung und Dokumentation der Designentwicklung in seinen entscheidenden historischen Phasen bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhundert braucht.
Ivan Dusanek
Landesbeauftragter für
den Computereinsatz im Kunstunterricht